Landessynode 2000

Am 16. November fiel auf der Landessynode 2000 die endgültige Entscheidung über die Reduzierung der Aufnahme in den Probedienst ab dem Kurs "C". Während die Kurse "Antichia" und "Beerscheba" alle mit 50% Dienstumfang in den Entsendungsdienst übernommen werden, werden aus den folgenden Kurse 2/3 derer, die das 2. Examen bestehen, übernommen. Dem liegt eine Regelung zu Grunde, nach der die Zahl der Zugänge die Hälfte der Abgänge aus dem Pfarramt innerhalb der kommenden zehn Jahren entsprechen soll.

Die VikarInnen und Vikare der Kurse "C" und "D" begleiteten die Diskussionen mit Aktionen auf dem Vorplatz. Mit dem Spiel "Vikar-ärgere-dich-nicht" machten Sie die Willkür der Auswahlverfahren deutlich. Die Aktion wurde auch im WDR- Fernsehen übertragen.

 

Landessynode bestätigt ihre Entscheideidung, Einschnitte bei der Übernahme des TheologInnennachwuchses vorzunehmen.

Beschluss der Landessynode, 13-16. November 2000:

"Die Beschlüsse mehrerer Kreissynoden zur Vorbereitung der Landessynode 2000 zeigen das große und berechtigte Interesse der Kirchenkreise und Gemeinden an der Ausbildung ihres theologischen Nachwuchses für eine "Kirche mit Zukunft". Das darf und soll die laufende Gesamtpersonalplanung in der Evangelischen Kirche von Westfalen nicht verzerren. Doch die Landessynode hat ihre besondere Verantwortung für die Personalplanung bei den Theologinnen und Theologen. Gerade in der bestehenden besonders schwierigen Situation ist die Synode dankbar

- für alle Aufbrüche aus der Selbstprovinzialisierung

- für Transparenz der Verfahren und Verfahrenswege

- für die Bereitschaft zum ökumenischen Lernen

- für alle Verstärkung der Partizipation aller Beteiligten.

Im Einzelnen:

1. Die Frage der Ordination ins Ehrenamt liegt dem Theologischen Ausschuss und dem Kirchenordnungsausschuss zur Bearbeitung vor. Die Landessynode bittet um möglichst zeitnahe Bearbeitung des Antrages aus 1999 auch unter Berücksichtigung der Konsequenzen für das Pfarrdienstrecht.
2. Die Landessynode begrüßt die im Präsesbericht genannte Bemühung, eine Öffnung der EKD-Kirchen für in anderen Landeskirchen ausgebildete Theologinnen und Theologen zu erreichen. Die Landessynode unterstützt diese Bemühungen ausdrücklich.
3. Die Landessynode hält die Öffnung der Bewerbungssituation nach dem 2. theologischen Examen für sinnvoll.
a) Sie bittet die Kirchenleitung zu prüfen ob eine weitere Bewerbung um die Aufnahme in den Probedienst im Rahmen einer angemessenen Frist (Z.B. 5 Jahre) ermöglicht werden kann und ggf. entsprechende Beschlüsse zu fassen.

b) Sie bittet die Kirchenleitung zu prüfen,
- ob im Rahmen der Kirchen/Pfarrbilddiskussion offenere Zugangsformen
zum Probedienst für das Pfarramt geschaffen werden sollen, z. B. in Gestalt einer unmittelbaren Bewerbung bei einem Kirchenkreis oder einer Kirchengemeinde.
- ob im Rahmen der Kirchen/Pfarrbilddiskussion offenere Zugangsbedingungen für den pastoralen Dienst geschaffen werden sollen."

Bielefeld im November 2000

Vikar ärgere dich nicht